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28.10.2024
SZ: "... dem Ungehörten Gehör verschaffen"
SZ-Artikel (Auszug)
"Mit der von ihr gegründeten Demokratie-Initiative „pics4peace“ und unterstützt von einem Bündnis aus Stadt und Kultureinrichtungen hat sie das ehrenamtliche Projekt #endlichankommen initiiert. Endlich ankommen meint: als Person mit Migrationsgeschichte in Deutschland, als Zugezogener in Würzburg, als Mensch im Leben. Im Zuge dieses Projektes will Beckmann mit Mitinitiator Thomas Kirchberg für eine Podcast-Reihe namens „1000 Erfahrungen“ ein Jahr lang – passenderweise – 1000 Interviews mit Würzburgerinnen und Würzburgern führen. Jede Woche sollen auf allen gängigen Plattformen zwei Folgen erscheinen, überall in der Stadt QR-Codes zu ihnen geleiten. Womöglich werden die Befragungen später wissenschaftlich ausgewertet.
Und wozu all der Aufwand? „Verstehen und Verstandenwerden ist ein Schlüssel“, sagt Beckmann am Telefon. In den Befragungen könnten die Menschen sagen, „was sie wirklich bewegt“. Da kämen dann „teilweise harte Themen. Aber die Leute sind dankbar, dass sie das mal ausgesprochen haben.“ Oft gehe es um Migration und dabei seien es überraschend oft Menschen aus Ländern wie Syrien, Eritrea und Russland, die schon länger hier lebten und forderten, dass man „viel schärfer eingreifen“ müsse, wie Beckmann sagt.
20 standardisierte Fragen stellen sie und Kirchberg ihren Gesprächspartnern, zum Beispiel: Wo sind Ihre Großeltern geboren, wo haben Sie gelebt? Mit welchem Essen verbinden Sie die schönsten Erinnerungen? Oder: Was sind Ihre größten Ängste und Sorgen? Was denken Sie zum Thema Integration? 60 Gespräche haben sie bereits geführt, darunter mit russlanddeutschen Spätaussiedlern in dem eher strukturschwachen Würzburger Stadtteil Heuchelhof und mit Geflüchteten."