Tja, das können nicht alle verstehen. In Clubs (früher "Discos" genannt) gilt das ungeschriebene Gesetz, dass auf der Tanzfläche nicht fotografiert werden darf. Es gibt also in einem überfüllten Club, dort, wo unterschiedlichste Menschen sich im Tanz gehen lassen, sich entäußern, der Musik hingeben wollen, langsam oder schnell, geschmeidig oder im staccato, einen Safe Space. Mittendrin im lauten Gewimmel, für alle sichtbar, ein respektierter Schutzraum. Dieser ermöglicht Freiheiten, die zutiefst ins Private gehen.
Und so füllen auch die vier unterschiedlichen Tänzerinnen diesen Raum, den man sich als Club vorstellen darf, auch wenn es keiner sein soll, auf eine sehr persönliche Weise aus. Sie folgen im geschützten Zwischenraum ihrem Rhythmus, ihren Bewegungsvorlieben, ihren Gedanken. Jede alleine für sich, um dann doch immer wieder in kurze, später längere tänzerische Dialoge mit einer der anderen oder auch allen zu treten. Und sich dann wieder daraus ins Eigene zu verabschieden. So wächst sukzessive immer mehr Verstehen und Harmonie, bei unterschiedlichsten Herangehensweisen.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich indes von dem, was sie erleben, in ihre eigene Gedankenwelt hinein ziehen lassen. In Erinnerungen schwelgen, Schlüsse ziehen, meditativ beobachten, gedanklich mittanzen oder gar ins Planen geraten. Der Zwischenraum machts möglich!
Ein absolut gelungener Tanztheater-Abend von großartiger tänzerischer Leistung der Performerinnen, umrahmt von digital weiterverarbeiteten Reggae-Klängen (dub music), die es zusammen vermögen, die Besucher*innen hineinzuziehen in (auch ihr eigenes) Geschehen. Gratulation an Thomas Kopp und Team!
Wir freuen uns, dass auch die Theaterhalle am Dom zu den Partnern von #endlichankommen zählt.
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