Julia

Julia ist 23, kommt aus einem kleinen Ort in Baden-Württemberg und lebt seit 2021 in Würzburg. Fürs Studium ist sie an die THWS gezogen – mit all den ersten-Mal-Momenten zwischen Freiheit, Verantwortung und Heimweh. „Am Anfang war’s schwer“, sagt sie, „aber inzwischen fühlt sich Würzburg nach Zuhause an.“ Heimat bleibt für sie dennoch dort, wo ihre Eltern sind. Zuhause ist, wo Freund:innen warten und sie einfach sie selbst sein kann.

Sie ist dankbar für Chancen und Bildung – und dafür, Hobbys ausleben zu können. Gleichzeitig schaut sie wach auf die Welt: Populismus, Kriege, das raue Miteinander im Netz. „Ich will mich nicht in Angst verlieren“, sagt sie. Ihr Gegenmittel: weitermachen, engagieren, reden. Gute Diskussionen statt reflexhaftem Dagegen, mehr Mitte statt lautem Entweder-Oder. In Würzburg wünscht sie sich vor allem bessere Verbindungen im ÖPNV – und mehr Orte, an denen sich Menschen begegnen, die sich sonst nicht treffen würden.

Integration heißt für Julia: echte Schnittstellen schaffen – in Schulen, Hochschulen, Stadtteilen. „Wenn wir uns kennenlernen, werden Schlagzeilen komplexer und Vorurteile kleiner.“ Angebote gebe es, findet sie, aber man müsse zu oft aktiv danach suchen. Ihre Idee: Begegnungen sichtbarer und niederschwelliger machen, so dass man „drüber stolpert“. Politisch setzt sie auf das Naheliegende: kommunal anfangen, Druck aufbauen, Schritt für Schritt verändern. Ihre Wertebasis ist klar: Grundgesetz und Respekt.

Kraft schenken ihr Freundschaften – und die Familie. Wenn sie nach Hause kommt, kocht die Oma Grießklößchen-Suppe: ein schlichtes Glücksritual. Für die Zukunft hofft Julia auf bezahlbares Wohnen, eine streitbare, aber respektvolle Demokratie und einen Umgang mit Social Media, der weder verteufelt noch verklärt. „Wir brauchen wieder mehr Gespräch – und Wege, die sich kreuzen.“

Mehr Geschichten wie die von Julia findest du in unserer Reihe #endlichankommen auf der Website.
Hör auch in unseren Podcast rein – dort erzählen Julia und viele andere ausführlicher von ihren Wegen und dem Ankommen.

Das Projekt
in aller Kürze

Jeder Mensch - egal wie alt, egal woher - will irgendwann endlich ankommen. Wir zeigen 1.000 Menschen aus Würzburg, jeden mit seiner eigenen Geschichte.

Über diese Geschichten, Kunst, Diskussionen und kreative Formate laden wir alle ein, miteinander ins Gespräch zu kommen, gemeinsame Werte zu entdecken und sie im besten Fall gemeinschaftlich umzusetzen.

Dass Diversität im eigenen Umfeld als Chance begriffen werden kann, will das Projekt ebenso erfahrbar machen, wie das Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn man selbst etwas verändert.