Jakob

Jakob ist 23, gebürtiger Würzburger – und jemand, der seine Stadt wirklich liebt. Seit er denken kann, lebt er hier: Kindheit, Schule, Freundschaften, Familie – alles hat Würzburg geprägt. Für ihn ist die Festung eines der stärksten Heimatbilder: „Wenn man zurückkommt und sie sieht, weiß man: Man ist daheim.“ Zuhause ist für ihn aber noch etwas anderes – der Ort, an dem Familie, Freunde und seine Freundin sind, an dem man zur Ruhe kommt und sich sicher fühlt.

Gerade steht bei Jakob viel an: Das Studium endet in ein paar Monaten, eine gemeinsame Wohnung mit seiner Freundin ist in Sicht. „Ich bin eigentlich sehr zufrieden“, sagt er. Und doch spürt er, wie sehr sich die Welt um ihn herum verändert. Die politischen Extreme, der rauer werdende Ton, die fehlende Kompromissbereitschaft – all das beschäftigt ihn. „Ich habe das Gefühl, die Menschen reden weniger miteinander. Jeder bleibt in seiner Meinung stecken.“ Sein Wunsch: wieder mehr zuhören, mehr austauschen, mehr Verständnis für andere Perspektiven entwickeln.

Auch Integration denkt Jakob genau so: offen, einladend, im Gespräch. In seiner Jugendarbeit erlebt er täglich, wie unterschiedlich Kinder denken – und wie wichtig es ist, dass sie trotzdem zusammenfinden. „Man kann Aufgaben nur gemeinsam lösen. Und genau das sollte man ihnen beibringen.“ Für ihn ist Integration keine Theorie, sondern gelebter Alltag: einander kennenlernen, Unterschiede aushalten, Gemeinsamkeiten suchen.

Kraft geben ihm vor allem Familie und Freunde – und Sport, der für ihn wie ein kleiner Neustart für den Kopf ist. Sorgen macht ihm dagegen, ob er nach dem Studium schnell den passenden Job findet und wie sich der Arbeitsmarkt entwickeln wird. Und global? „Ich wünsche mir Frieden. So banal es klingt – es sterben zu viele Unschuldige.“

Trotz allem bleibt Jakob optimistisch. Für die Zukunft Deutschlands wünscht er sich mehr Nachhaltigkeit, mehr Miteinander, weniger Extreme. Und für sich selbst? Einfach ein Leben, das von guten Beziehungen, Gesundheit und klaren Werten getragen wird.

Mehr Geschichten wie die von Jakob findest du in unserer Reihe #endlichankommen.
Hör auch in den Podcast PEACE OUT – 1.000 Erfahrungen rein – überall, wo es Podcasts gibt.
Mehr Infos: www.endlichankommen.info

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Das Projekt
in aller Kürze

Jeder Mensch - egal wie alt, egal woher - will irgendwann endlich ankommen. Wir zeigen 1.000 Menschen aus Würzburg, jeden mit seiner eigenen Geschichte.

Über diese Geschichten, Kunst, Diskussionen und kreative Formate laden wir alle ein, miteinander ins Gespräch zu kommen, gemeinsame Werte zu entdecken und sie im besten Fall gemeinschaftlich umzusetzen.

Dass Diversität im eigenen Umfeld als Chance begriffen werden kann, will das Projekt ebenso erfahrbar machen, wie das Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn man selbst etwas verändert.