Andreas

„Heimat ist da, wo ich mich wohlfühle, wo meine Lieben sind“, erklärt der 59-jährige Siegener in einem Gespräch, das ihn als nachdenklichen, weltoffenen und gleichzeitig sehr pragmatischen Menschen zeigt. Für Andreas, der bereits in Düsseldorf, an der Mosel und in Berlin lebte, bevor es ihn vor 25 Jahren nach Würzburg verschlug, bedeutet Heimat nicht der Heimatverein oder das jährliche Schützenfest – vielmehr ist es das eigene Zuhause, das private Nest, in dem er sich sicher fühlt.

Seit vielen Jahren engagiert sich Andreas in der Menschenrechtsarbeit und macht sich da besonders für die Rechte von LGBTQ+-Menschen stark. Es ist eine Leidenschaft, die ihn schon lange bewegt und für die er viele persönliche Opfer gebracht hat. In den letzten Jahren hat sich seine Haltung jedoch verändert. Er beschreibt eine gewisse „Müdigkeit“ und den Wunsch nach mehr Ruhe und weniger gesellschaftlichem Druck. In einer Welt, in der die Polarisierung immer weiter voranschreitet, spricht er sich klar für mehr Dialog und weniger „Schwarz-Weiß-Denken“ aus. Besonders kritisch sieht er die Entwicklung in sozialen Medien: „Es ist erschreckend, wie die Meinungsvielfalt zugunsten der Lautesten verloren geht.“ Dennoch bleibt Andreas zuversichtlich. Er sieht sich als Teil einer „Last Generation“ – ohne Nachkommen, aber nicht ohne Hoffnung, auch im Alter noch ein erfülltes Leben führen zu können.

Wovor Andreas am meisten Angst hat und was ihm für die Zukunft besonders wichtig ist, erfahrt ihr in der Podcast-Folge.

Das Projekt
in aller Kürze

Jeder Mensch - egal wie alt, egal woher - will irgendwann endlich ankommen. Wir zeigen 1.000 Menschen aus Würzburg, jeden mit seiner eigenen Geschichte.

Über diese Geschichten, Kunst, Diskussionen und kreative Formate laden wir alle ein, miteinander ins Gespräch zu kommen, gemeinsame Werte zu entdecken und sie im besten Fall gemeinschaftlich umzusetzen.

Dass Diversität im eigenen Umfeld als Chance begriffen werden kann, will das Projekt ebenso erfahrbar machen, wie das Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn man selbst etwas verändert.